Eigenes Konzept - Wohnen auf einer Ebene

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Bei  Segel- und Motorbooten, ob nun mit einem Rumpf oder mehreren, sind die Aufenthaltsbereiche auch auf mehrere Ebenen verteilt. Diese sind über Niedergänge und Stufen verbunden – oder wohl  eher getrennt. Vom Cockpit zum Salon, zur Pantry und zur Schlafkabine, auch zum WC sind Stufen vorhanden.

 

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Wohnen auf einer Ebene! Alle Wände sind senkrecht und gerade, alle Böden und Decken sind eben, alle Winkel im Raum sind rechtwinklig.

Motoren, Generatoren, Batterien, Tanks und sonstige Technik sind bisher im - oder unterm Wohnbereich eingebaut. Viele sind nur durch eine Sperrholzplatte getrennt. Nachteil:  Lärm, Gestank, schlechte oder verbaute Zugänglichkeit.Technik und Tanks in die Rümpfe!  Den Wohnbereich trennen von Schall und Geruch.

Durch den so möglichen offenen Einbau von Motoren, Tanks, Leitungen usw. fehlen störende Verkleidungen. Auch  ist eine leichte und schnelle Sichtkontrolle, ein einfacherer Service sowie leichtere Reparaturen gegeben – toll!

Altöl

Eingebaut sind LowTech-Motoren (ohne Elektronik) mit höchster Zuverlässigkeit. Diese stellen keine großen Ansprüche an die Dieselreinheit, anders als modernste HighTech-Diesel, wodurch das Altöl beigemischt und mit verbrannt werden kann: Altölentsorgung gelöst.

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Ausbau nach Hausstandard

Der Innenausbau einer Yacht ist arbeits- und kostenintensiv. Dies liegt z.T. an den yachtspezifischen Zubehörteilen und ebenfalls an der gekrümmten Form der auszubauenden Rümpfe. Verschiedene Teile erfahren bei ihrer Metamorphose vom industriell gefertigten Massenteil zum speziellen Yachtzubehör eine Preissteigerung um ein bis zu 10-faches durch Umbenennung. Also: Standardteile aus dem Hausbau! Innen werden, soweit möglich, langlebige, preisgünstige Standardteile aus dem Hausbau verwendet. Heizung, Wasser, Abwasser, Sanitär, Elektrik 230V AC. Praktischerweise sind Massivholzmöbel von zu Hause  auch zu verwenden!

Innenausbau

Der Innenausbau erfolgt in Fichte massiv, mit Birken- und Okoume-Marinesperrholz sowie Korkböden, allesamt Holzarten aus nachhaltigem Plantagenanbau, z.T. sogar aus der Region. Oberflächenbeschichtungen erfolgten mit OSMO-Biohartwachsöl. Möblierung weitgehend mit Massivholzmöbeln "von der Stange".

Kaskobaumaterial Aluminium

Holz verrottet, Stahl verrostet, GFK ist ungeeignet für Einzelbauten. Nur seewasserfestes Aluminium ist dauerhaft, sicher, pflegeleicht und unkompliziert. Galvanischen und elektrolytische Besonderheiten sowie die richtige Konstruktion sind zu beachten, dann liefert Aluminium hochfeste und dauerhafte Kaskos zu attraktiven Preisen.

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Leuchtmittel

Alle Leuchten sind mit LEDs ausgestattet, es gibt keine Glühbirnen, Halogenlampen, Leuchtstoffröhren. Grossverbraucher wie Kühl- und Gefrierschrank sowie Geschirrspüler und Waschmaschine sind 230V-Geräte in Energiesparklasse A+++. Die Wäsche wird wie früher auf der Leine getrocknet. An Oberdeck ist dafür genügend Platz!

PE-Isolierung

Derzeitiger Stand  bei der Isolierung vom Metallrümpfen ist die Verwendung von Mineralfaser- oder Styroporplatten sowie PU-Schaum. Diese Materialien nehmen  Wasser auf. Jetzt wird unter Luftabschluss bei Kontakt mit Aluminium (Aussenhaut) dieses zersetzt, was zu grossflächiger Korrossion führt. Und zwar von innen nach aussen, d.h. wenn der Schaden endlich sichtbar wird, ist es bereits viel zu spät. Deshalb:  PE-Schaumplatten zur Isolierung! Sie nehmen kein Wasser auf und sind absolut verrottungsfest. Es entsteht kein Modergeruch! Zudem ist das Schiff bei Verwendung einer Dicke von mindestens 2x 50mm bestens wärmegedämmt und im Falle des Falles unsinkbar!

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Stromerzeugung

Die umweltfreundliche Erzeugung des benötigten Stroms erfolgt durch großflächige Photovoltaikmodule (ca.10m2 auf dem Steuerhausdach) mit Powermaximierung sowie zwei Windgeneratoren neuester Generation mit laufruhigen Rotorblättern. Im Fahrbetrieb laden große Lichtmaschinen mit Ladeboostern die Batterien auf.

Stromsparmaßnahmen

Es gibt an Bord keine stromfressenden Klimaanlagen, sondern nur sparsame Deckenventilatoren. Diese bewirken durch die erzeugten leichten Winde eine gefühlte Abkühlung um ca. 3-4°C, völlig ausreichend für eine erhebliche Steigerung des Wohlfühlfaktors ohne die Gefahr, sich eine Erkältung zu holen. In Gegenden mit dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit über 90% wird stundenweise ein recht sparsames Luftentfeuchtungsgerät aktiviert, bis die relative Luftfeuchtigkeit wieder unter 70% liegt, dann lassen sich auch Temperaturen über 40°C problemlos verkraften.

Treppen

Niedergänge sind steil, unbequem und sturzgefährlich. Besonders einhändig und abwärts. Mein Hund kommt hoch und nicht wieder runter. Also Treppen! Alle Decksebenen –auch die Motor- und Laderäume– werden über Treppen mit maximal 45° Steigung und Geländer erschlossen. So geht’s auch für den Hund.

Umweltfreundlichkeit

Aluminium ist zu 100% recyclebar. Durch die Vollkonstruktion am Computer mit Computernesting und anschließendem Lasercut entsteht nur minimalster wiederverwertbarer Verschnitt. Die Werft setzt die angelieferten Aluteile wie ein Puzzle nach Plan zusammen. Dies ergibt gegenüber konventioneller Fertigung eine drastische Einsparung an Fertigungsstunden bei gleichzeitiger überproportionaler Erhöhung der Bauqualität.

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Vollverdränger

Anders als Gleiter oder Halbgleiter  brauchen Verdränger weniger Antriebsleistung und Treibstoff. Sie sind auch unempfindlicher gegen Beladung. Dafür ist die Geschwindigkeit wesentlich geringer. Unser Katamaran besitzt schlanke Rümpfe (L:B = 9, gängige Yachten liegen bei ca. 3), daher ist bei gleicher Geschwindigkeit (Länge läuft) eine weitere Reduzierung der Motorleistung möglich, was zu extrem niedrigem Verbrauch führt (ca. 1-1,5 L Diesel pro km bei 8-9 kn mit 35-40 to Gesamtgewicht) und damit zu homöopathischem Schadstoffeintrag in die Umwelt.

Warmwasser / Heizung

Das Brauchwasser und bei Bedarf auch das Heizungswasser wird während der Fahrt durch die Kühlwasserabwärme der Schiffsmotoren aufgeheizt – eine gelungene Kraft-Wärme-Kopplung.